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Jede Zeit hat ihre Aufgaben

PETER HÜBNER: Ich bin dank der Erfindung der modernen Tonträger in der glücklichen Lage, ohne materielle Fesseln nur die Musik machen zu können, die in mir natürlich zum Tönen gelangt, und deshalb muß sich meine Musik auch nicht im geringsten nach irgendwelchen gewinnbringenden Moden ausrichten.

Zum anderen entspricht auch die Musik, die in mir zum Tönen gelangt, den Erfordernissen der Zeit.

Wenn ich erlebe, wie meine Mitbürger heute auf die vielfältigste Weise angeleitet werden, ihre Gefühlsund Verstandeskräfte immer mehr zur Zerstörung ihrer inneren und äußeren Natur einzusetzen, dann komponiere ich als Antwort auf diese bedrohliche Situation sehr „bewußt“ – im Unterschied zu „gewollt“ eine Musik, die in ihrer Struktur ganz der natürlichen Harmonisierung verpflichtet ist.Rousseau

Und wenn ich erfahre, wie in meinen Mitmenschen die Lebenskraft immer mehr erstickt wird, dann komponiere ich eine Musik, die zum Ziel hat, diese Lebenskraft wieder zu aktivieren.

Was wird dem heutigen Bürger in unserer Gesellschaft denn zunehmend eingebleut: da regiert mehr und mehr die Waffe, Problemlösungen werden fast nur noch mit Gewalt angegangen – das erleben wir musikalisch-strukturell besonders deutlich in der heutigen Musik und von da ausgehend im Fernsehen und dann ganz folgerichtig auch immer mehr täglich auf der Straße.

Und wenn ich dies miterlebe, dann komponiere ich auf natürliche Weise eine Musik, die in bisher ungekanntem Maße aufzeigt, daß es unzählige Wege gibt, Gegensätze harmonisch zu verbinden.

Diese Musik schafft diese natürliche Ordnung LaoTse dann auch im Hörer, indem sie in ihm die verschiedensten Lebensebenen aktiviert und in einer harmonischen Kommunikation miteinander verbindet.

Wer diese Musik hört, lernt dann mit ihrer Hilfe in seinem Inneren tausend und einen Weg kennen, Gegensätze auf natürliche Weise zu vereinen und einen Gegensatz nicht einfach mit Gewalt wegzuräumen – wie dies die heutige Musik und das heutige Fernsehen und die heutige Politik und das heutige Wirtschaftsleben ihn allzuoft lehren wollen.

Und er erfährt, daß ein solcher natürlicher integrierender Umgang mit Gegensätzen für ihn viel erfüllender ist, als Gegensätzliches nach Krimi-Art einfach zu eliminieren.

Eine solche auf natürliche Harmonie ausgerichtete Musik ist kompro-mißlos zweckgerichtet und paßt dann auch schon gar nicht in das Schema schöngeistiger leerer Umrandungen mancher Kritiker.

Schein-Ästhetik und geheuchelte Verliebtheit in akrobatische Verästelun-gen dieser und jener Tonnuancierung haben bei der natürlichen Ernstheit des Anliegens keinen Platz.

Deshalb stehen die Kritiker bei meiner Musik vor einem Rätsel. Wenn ich meinen Werken Titel gebe wie „Aktivierung der Lebenskraft“ oder „Harmonisierung des menschlichen Denkens, Verstehens und Empfin-dens“, dann weiß ich genau, welchen natürlich ordnenden Einfluß diese Musik auf die inneren Menschenkräfte des Hörers nimmt, denn mit dem Harmonisieren dieser Kräfte und Lebensebenen beschenkt mich die Natur in meinem Inneren während der musikalischen Offenbarung so deutlich wie vergleichsweise mit dem Geschmack einer süßen Frucht.

Ich weiß deshalb aus eigener Erfahrung, wo im Menschen die Lebenskraft beheimatet ist, und die Natur leitet mich beim Einsatz der musikalischen Mittel, um sie zu aktivieren.

Welcher von den Kritikern aber, deren Aufgabe es auf einmal ist, meine Werke zu bewerten, hat seine Lebenskraft schon einmal bewußt wahrgenommen und lokalisiert oder weiß aus persönlicher Erfahrung, welchen natürlichen musikalischen Gesetzen Gefühl, Verstand und Denken im Menschen gehorchen?

Wie soll er diese Musik der Natur nun beurteilen?

Und da ich mit meiner Arbeit glücklicherweise auch keinem Kritiker gefallen muß, mache ich genau die Musik, die mir die Natur für eine Stärkung der Natürlichkeit im Leben des einzelnen und der Gemeinschaft eingibt und nehme dabei keine Rücksicht auf den geheuchelten Kunstrausch“ so manchen Klassikfachmannes.Beethoven

Und hierbei sind für mich die elektronischen Mittel für die äußere Realisierung des in meinem Innern Gehörten ein wahrer Segen, denn sie erlauben mir eine weitgehend authentische Aufführung des innen Gehörten.

Ich finde also heute in vielerlei Hinsicht äußere Umstände vor, über die meine Vorbilder zu ihrer Zeit leider nicht verfügten – vor allem die schöpferische Freiheit, die finanzielle Unabhängigkeit, den demokratischen Alltag und das moderne digitale Instrumentarium für meine eigene authentische Interpretation.

                   
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präsentiert:
PETER HÜBNER
DEUTSCHLANDS NEUER KLASSIKER
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